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Wieland Schreiber, geboren in Nürnberg, erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von 6 Jahren. Mit 10 entdeckte er seine Liebe zur Gitarre und brachte sich Akkordbegleitung selbst bei. Später besuchte er einige Seminare für klassisches Gitarrespiel. Hier wurde seine außerordentliche rhythmische Begabung erkannt, und so nahm er mit 15 Jahren seinen ersten Schlagzeugunterricht. Bereits nach 3 Monaten spielte er in einem Rock'n Roll-Trio, und trat damit ein halbes Jahr später live im 'Rock House' des Bayerischen Rundfunks auf.

Nach dem Abitur 1982 folgte ein Studium mit Hauptfach Schlagwerk in Würzburg, Stuttgart und München. Beim Wettbewerb deutscher Konservatorien und Hochschulinstitute 1983 belegte Wieland Schreiber den ersten Platz, 1985 erhielt er den Förderpreis der Stadt Fürth. Abschlüsse als "Staatlich geprüfter Musiklehrer" und mit der "Musikreifeprüfung" erfolgten mit Bestnote. In dieser Zeit dirigierte er einige Jahre lang Laienchöre und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst mit der Urkunde als staatlich anerkannter Chorleiter ausgezeichnet.
In seiner über 10-jährigen Unterrichtstätigkeit verzeichnete er einige Erfolge. Besondere Erwähnung verdienen  Frank Jooß, Drummer von Fiddler's Green und HÄMATOM, und Björn Irlinger, bekannt von OXYMORON und aktuell Tour-Schlagzeuger bei der US-Band Reagan Youth.

Wieland Schreiber spielte in zahlreichen Bands und Orchestern Schlagzeug, bzw. Vibraphon/Marimbaphon und Percussion. Dabei wechselte er virtuos zwischen Rock, Jazz Rock, Tanzmusik, selbst Blasmusik und Avantgarde sowie Operette, Oper und symphonischer Musik.
Als Gastmusiker spielte er u.a. mit dem Orchester von Artists United For Nature, dem Kammerorchester Schloß Werneck, dem Freiburger Kammerorchester, den Nürnberger und den Münchner Symphonikern, im Orchester des Kirov-Theaters (jetzt: Marinsky-Theater) St. Petersburg und mit der Bayerischen Staatsoper. Er wirkte u.a. mit bei Rundfunk - und Plattenproduktionen der Stuttgarter Staatsoper und dem Orchester des SWF Kaiserslautern.

Als Solist machten die Stationen seines Schaffens die internationale Ausrichtung deutlich: Konzertreisen führten den Percussionisten Wieland Schreiber u.a. nach Budapest, Moskau, St. Petersburg (hier entstand 1990 ein Fernsehmitschnitt, der mehrfach auch national ausgestrahlt wurde), Hamburg und Stuttgart, er nahm an internationalen Festivals teil, so in Frankfurt, Kiew, Nashville und in Vilnius.

1995 erschien seine vielbeachtete CD "upstroke", u.a. mit einer Ersteinspielung des Konzerts für Marimbaphon und Orchester von Robert Kurka.

Seit 1997 ist Wieland Schreiber Tontechniker beim Bayerischen Rundfunk in München. Nach einigen Jahren der kreativen Pause bildet das künstlerische Schaffen längst wieder einen Schwerpunkt in seinem Leben. Der Wiedereinstieg in die Welt der Musik wird flankiert durch Expertenwissen über die technische Perfektionierung und Verformbarkeit von Klang und dessen suggestive Wirkung. So entstehen neue Kompositionen - nicht nur für Schlagzeug - heute im eigenen Studio, wo sie auch überwiegend produziert werden. 2007 wurde das Label around-m gegründet, bisher wurden veröffentlicht: Gong-Meditation (2007), FREQUENCY5, connecting von lobman sobman(2008) und Alle Vögel sind schon da, eine Sammlung von bekannten deutschen Kinderliedern (2014).

Seit drei Jahrzehnten ist Wieland Schreiber als Pauker und Schlagzeuger in der Frauenkirche München zu hören. So lange spielt er die Pauken bei Festgottesdiensten in verschiedensten Kirchen im Raum München.

2013 hat er ein Röhrenglockenspiel konstruiert, mit dem er in mehreren Konzerten mitgewirkt hat, u.a. bei Aufführungen von Karl-Ludwig Niess' Missa Pax Infantibus, bei der Uraufführung von Dirk-Michael Kirschs Oratorium “Hymnen an die Nacht” 2014, beim Ende des Frauendreißigers in Maria Ramersdorf, einer der ältesten Marienwallfahrtskirchen Süddeutschlands 2015, und beim Ostergottesdienst 2017 in St. Theresia mit Christopher Tamblings 'Missa Brevis in B'.

Am 9.5.2013 spielte Wieland Schreiber eine kurze Session mit Ray Manzarek, dem Keyboarder der Doors, und dessen Bruder Rick in einer Klinik südlich von München. Es war das letzte Mal, dass Ray 'Riders on the Storm' spielte. Rest In Peace, Ray.

Bei den Europatagen der Musik in Bad Tölz im Juni 2013 spielte Wieland Schreiber in Maria Himmelfahrt das Schlagwerk in Frank Martins "In Terra Pax". Er paukte mehrmals das Verdi-Requiem, u.a. bei den Tegernseer Schlosskonzerten. Die "Schöpfung" von Joseph Haydn, das Dvořák-Requiem, Gershwins "Rhapsody in Blue", Werke von, John Rutter, Arnold Schönberg, sowie Beethovens fünfte Symphonie waren weitere Bestandteile des Repertoires. Im Mai 2015 performte er anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des "Erdzeichens", einer 270x170 Meter großen Erdskulptur von Wilhelm Holderied und Karl Schlamminger. Ostern 2016 spielte er endlich wieder öffentlich Marimba und Solopercussion. 2017 konnte man ihn als Solopauker bei der Aufführung von Dvořáks 'Stabat Mater' hören, an den Trommeln in einem Konzert mit Gershwins 'An American in Paris' , in Poulencs 'Concert Champêtre', wo er die Stabspiele bediente, und bei Karl Jenkins' 'Stella Natalis' mit dem Stabspiel-und Schlagzeug-Part.
Seit 2017 war der Tontechniker Wieland Schreiber mit dem mobilen Studio einige Jahre für Mitschnitte bei Kammerorchester-Konzerten verantwortlich.

In den letzten Jahren fanden sich u.a. folgende interessante Werke im Repertoire:
Edouard Lalo: Symphonie Espagnole; Wieland Schreiber spielte die Triangel
Arturo Márquez: Danzon Nr. 2, (Claves und kl. Trommel)
Dmitri Shostakovich: Cellokonzert Nr. 2 (kl. Trommel)
Nicolai Rimsky-Korsakow: Scheherazade (kl. Trommel)
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Elias (Pauke)
Johannes Brahms: Requiem (Pauke)
Sergej Rachmaninov: Paganini-Rhapsody (Piatti)

Der Corona-Wahnsinn ließ wie bei vielen anderen Künstlern auch beim Musiker Wieland Schreiber die Jobs fast vollständig wegbrechen. Erst im Juli 2022 meldete sich die Kultur wieder zurück, u.a. mit drei Aufführungen der Carmina Burana (eine davon im Kloster Benediktbeuern, wo bekanntlich die von Carl Orff vertonten Manuskripte entdeckt wurden), und mit zwei Konzerten von Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung". Im Oktober 2022 begleitete er zweimal die Live-Performance eines Hörspiels der "Sprecherstunde", initiiert von Sprechern und Sprecherinnen des Bayerischen Rundfunks izugunsten der Sternstunden, um am übernächsten Tag die "Schöpfung" von Joseph Haydn in einem Kirchenkonzert zu pauken.
Währenddessen hatte das around-m Studio überraschend gut zu tun: Zwischen Mai 2020 und Oktober 2022 wurden hier rund drei Dutzend Hörfunkbeiträge sowie ca. 140 Audiobriefe mit einem Schauspieler produziert.

 

Hier einige Photos: